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Kragarmregale

Mit dem Begriff Kragarmregal sind Regale gemeint, die dafür eingesetzt werden, Langgüter, ringförmige Waren sowie Platten oder Scheiben sicher und übersichtlich zu lagern. Kragarmregale gibt es mit einseitigem oder zweiseitigem Zugriff.

Aufbau und Tragfähigkeit

Kragarmlregale werden zu den Schwerlastregalen gezählt. Ebenso wie andere Langgutregale werden sie für das Lagern von Waren mit Überlänge genutzt: Leisten, Platten, Latten, Rohre und andere.

Kragarmregale bestehen aus einem robusten Rahmen, an dem waagrecht die Arme befestigt sind. Diese sind idealerweise mit einem Abrollschutz ausgestattet. Die sogenannten Kragarme dienen als Auflage für liegendes Lagergut oder auch als trenner für stehendes Lagergut. Zudem fungieren sie auch als Aufnehmer für Fachböden.

Tragfähigkeit: Kragarmregale sind für schwere Lasten konzipiert. Daher bestehen fast alle Teile des Regals aus stabilem Stahl oder Stahlblech, auch die Verbindungen zwischen Kragarmen und Regalkorpus. Zusätzlich sind die Regal pulverbeschichtet, wodurch sie gegenüber Stößen, Schlägen oder externen Witterungseinflüssen noch robuster sind. Beim Kauf sollte hinsichtlich der Tragkraft auf die Unterscheidung von Fachlast und Feldlast geachtet werden; in diesem Fall auf die Armlast und die Ständerlast.

  • Armlast: Tragfähigkeit eines Armes; abhängig von der Gesamtkapazität der Kragarme auf der entsprechenden Ebene
  • Ständerlast: Maximale Tragkraft eines Ständers

Vorteile und Nachteile

Kragarmregale eignen sich hervorragend für das sichere und übersichtliche Lagern von schweren, langen und sperrigen Lasten. Der Vorteil ist, dass hohe Tragkräfte erreicht werden können (~ 630 kg/ Arm). Zudem sind die Lasten durch einen Abrollschutz gesichert. Ein weiterer Vorteil ist der leichte Zugriff auf die Waren. Zudem sind die Regale flexibel einsetzbar:

  • Verwendung zweiseitiger Regale als Raumtrenner
  • Aufstellung von einseitigen Regalen an Wänden
  • Individuelle Festlegung bezüglich der Anordnung von Kragarmen
  • Nachträgliche Veränderungen hinsichtlich der Anordnung der Kragarme möglich
  • In großen Bauhöhen nutzbar - dank Bodenverankerung

Nachteile von Kragarmregalen sind zum einen der große Platzbedarf - durch die hervorstehenden Kragarme und die Warenentnahme - und zum anderen die Beschränktheit sichtlich der nutzbaren Lagergüter.

  • Nur für Güter geeignet, die unempfindlich gegenüber Schmutz oder andere externe Einflussfaktoren sind (offene Lagerung)
  • Eingeschränkte Automatisierungsmöglichkeiten
  • Bauart erlaubt nur die LIFO-Lagerstrategie

Montageart

Kragarmregale sind entweder direkt mit angeschweißten Armen erhältlich oder als eine Kombination aus Steck- und Schraubmontage.

Bereits verschweißte Kragarme bieten den Vorteil, dass sie vormontiert sowie leicht und schnell aufzustellen sind. Zudem sind sie sehr stabil. Der Nachteil ist, dass sie nach der Lieferung nicht mehr individuell anpassbar sind.

Bei der Steck-Schraubmontage gestaltet sich die Montage als vergleichsweise einfach. Zudem ist sie erweiterbar und jederzeit flexibel abänderbar. Diese Montageart bietet einen große Stabilität und auch eine große Flexibilität hinsichtlich der Anzahl und der Höhe der Regalebenen. Nachteile sind zum einen, dass die Montage selbst vorgenommen werden muss und eventuelle Umbauten sehr aufwendig sind.

Zugriff

Kragarmregale lassen sich ein- oder beidseitig aufbauen und sind für die maschinelle und manuelle Warenkommissionierung ideal einsetzbar.

Einseitige Kragarmregale mit L-Ständer für einseitigen Zugriff bieten den Vorteil, dass sie sehr stabil sind, sofern sie mit der Rückwand an einer Mauer fixiert sind. Sie benötige daher vergleichsweise wenig Platz, sind jedoch auch weniger belastbar als zweiseitige Kragarmregale.

Doppelseitige Kragarmregale mit T-Ständer für beidseitigen Zugriff bedürfen mehr Platz. Sie bieten aber auch mehr Lagerfläche pro Kragarmregal.